voll der Verein jetze!

Im Winter 2018 war einigermaßen was los in der Welt: In Katowice trafen sich Delegierte aus fast 200 Ländern und beschlossen einen „Weltuntergang jetzt mit klaren Regeln“, wie die taz titelte. Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg las der Weltgemeinschaft die Leviten und am 12. Dezember schmunzelte in Berlin ein Notar.

Ob wir denn recherchiert hätten, ob es den Namen Klimawandelwandel e.V. schon gäbe. Nein, hatten wir glatt vergessen. „Kein Problem, mit diesem Namen dürften Sie ziemlich allein dastehen.“ Wunderbar, wir unterschrieben daraufhin die inzwischen notariell eingeleitete Eintragung ins Vereinsregister mit Beantragung der Gemeinnützigkeit. Der Name ist allerdings nur als Arbeitstitel zu verstehen. Im kommenden Jahr werden wir unserem Projekt einen passenden Auftritt spendieren und auch sonst ein hübsches Kleidchen anziehen.

Jedenfalls ist damit die seit dem Sommer ausbaldowerte Vereinsgründung vollzogen und als erste Amtshandlung haben sich drei Leute aus unserem Team für eine Woche in Klausur begeben, um sich in den Untiefen ausschweifender kalkulatorischer Excel-Exzesse zu tummeln und einen rund 100.000 Zeichen üppigen Kaventsmann von Antrag aufzusetzen – und zwar an das Bundesumweltministerium bzw. an die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) mit Bitte um Förderung in Form von Anschubfinanzierung für unser Vorhaben.

Lust auf den Wandel
Hier eine etwas gekürzte Fassung der 50-seitigen Beschreibung unseres Vorhabens: Der Klimawandel erfordert eine Kommunikation, die Lust macht auf den Kampf gegen den Wandel. Wir erzeugen diese Lust durch die Kombination zweier Mittel: Inspirierende positive Geschichten von Menschen, die den Wandel anpacken und damit ein Modell und Lösungen für das eigene Leben bieten – vermittelt über ein Bühnenformat sowie über ein BotschafterInnen-Programm mit Online-Plattform, letzteres nach dem Modell Web-gestützter Mundpropaganda-Kampagnen der Konsumgüterindustrie.

Das mag im Moment noch etwas abstrakt klingen, aber es ist ja genau das die Aufgabe, die gewünschte Portion Leben in diese Bude zu bringen. Letztlich hatte sich im Laufe von zahlreichen Treffen in den vergangenen Monaten die Idee herausgeschält, etwas Größeres als vollehalle aufzuziehen. Wir haben viel gebrütet (siehe hier zum Beispiel einen Beitrag von Martin Oetting) und diskutiert, bis wir unseren Plan präzisiert hatten. Unsere Bühnenshow werden wir zwar auch weiterentwickeln, aber künftig als ein Element einer umfassenderen kommunikativen Initiative. Unser Ziel dabei ist es, Menschen sprech- und handlungsfähig zu machen – im privaten wie im politischen Bereich und im Idealfall in der Breite der Bevölkerung.

Wie sehr die Zeit reif dafür ist, bestätigt zum Beispiel eine Umfrage, über die DIE ZEIT am 19. Dezember berichtet. Wir zitieren:

„Mehr als zwei Drittel der Menschen betrachten den Klimawandel für sich persönlich als wichtiges oder sehr wichtiges Problem.“

„Außerdem gaben im Dezember 2018 deutlich mehr Menschen als noch vor drei Jahren an, dass sie mit Bekannten und Kollegen über das Thema diskutierten.“

„Etwa 40 Prozent der Menschen sehen im Klimaschutz einen wichtigen Faktor für ihre Wahlentscheidung. So wünschte sich jeder zweite Befragte, dass Deutschland eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehme.“

Zurück zu unserem Vorhaben: Mit der Kombination von neuer Kommunikation und Methode wollen wir einen Aufschlag hinlegen, der so bisher noch nicht versucht wurde. Und wir arbeiten mit Hochdruck an seiner Realisierung. Wir entwickeln die Strukturen unseres Vereins. Es haben sich Arbeitsgruppen für Tournee-Planung, Fundraising und Inhalteentwicklung gebildet. Alle, die bei uns Fördermitglied werden und quasi ein monatliches Netflix-Abo für den Klimaschutz abschließen möchten, müssen wir noch vertrösten, bis das Finanzamt uns die Gemeinnützigkeit bestätigt hat. Bitte abonniert unseren Newsletter, damit wir euch über die nächsten Schritte informieren können. (Keine Sorge, wir werden euch allerhöchstens einmal pro Monat mit einer Email behelligen und das auch nur dann, wenn wir wirklich, wirklich sicher sind, dass wir relevante Neuigkeiten zu erzählen haben.) Schickt uns einfach eine Email an: post@vollehalle.de*

save the date – vollehalle bei der re:publica 2019
Außerdem werden wir weiter am Bühnenformat vollehalle feilen und die in permanenter Bearbeitung befindliche Show weiter zusammen mit dem Publikum verbessern. Es folgen weitere Auftritte, zum Beispiel bei der re:publica 2019.

Soweit zum Stand der Dinge im Dezember 2018. Daran anschließend hier noch die Klimawandelvorhersage für 2019: Remmidemmi! Und, wenn alles gut geht und unser Projekt durchstartet, kann sich der Klimawandel schon mal warm anziehen.

Vielen Dank an alle, die uns unterstützen!

P.S.: Die sieben Gründungsmitglieder des Vereins: Anne Kling, Maren Jule Kling, Michael Bukowski, Martin Oetting, Kai Schächtele, Peter Schwierz, Heinrich Strößenreuther

* Natürlich garantieren wir allen, die uns Ihre Email-Adresse und Namen übersenden, eure Daten ordnungsgemäß zu veruntreuen und … nee, anders: Wir werden eure Daten ausschließlich zum Zweck des maximal im monatlichen Turnus erfolgenden Newsletter-Versands nutzen und keinesfalls Dritten zugänglich machen oder sonstwie Schindluder damit treiben.

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